Zusammenfassung
Daß die in dem Vollbilde der genuinen Paralysis agitans begegnende Mischung von Parese, Rigor, Tremor, akinetischen Erscheinungen nicht eine unlösbare Einheit darstellt, lehrt schon die vor Jahren (1884) von v. Strümpell als klinisch zugehörig erkannte Form sine agitatione, ein Symptomenbild, das uns vielleicht noch öfter beim späteneephalitisehen Parkinsonismus, in voller Reinheit auch bei der Kohlenoxydstarre begegnet. Fälle, in welchen nach akutem Auftreten vaskulärer Striatumherde die hier fast regelmäßig anfänglich bestehende schlaffe Lähmung der Gegenseite bis auf geringe Parese mit Sehnenreflexsteigerung ohne auffälligen Rigor und ohne Tremor sich zurückbildet, haben Mingazzini (2) u. A. (siehe die bei ihm angeführte Literatur) beschrieben. Und auch für die parkinsonartigen Zustände kann, wie Foerster überzeugend ausführt, an der selbständigen Bedeutung einer paretischen Komponente nicht gezweifelt werden; nach Wilson ist der Grad der Schwäche etwa umgekehrt proportional dem Volum des einzelnen Muskels. Im Beginn mancher Wilson- oder Parkinsonfälle finden wir ferner ein im wesentlichen auf Tremor vielleicht verbunden mit gewissen hypokinetischen Symptomen beschränktes Bild. Und hinwieder manche Fälle spätencephalitischer Natur verwirklichen das Bild einer reinen oder fast reinen Hypokinese ohne wesentliche Beimischung von Parese, Rigor, Tremor. Es lohnt sich wohl, die schon gelegentlich der Paralysis agitans für Rigor und Tremor berührte Frage, ob sich diese gegenseitige Unabhängigkeit all jener Lofemar, Stammganglien, Komponenten1) vielleicht zum Teil durch lolcalisatorische Gesichtspunkte verstehen läßt, noch weiter zu verfolgen, wobei jene Komponenten in etwas weiterem Rahmen, d, h. auch unter Berücksichtigung ihres Vorkommens außerhalb des „akinetisch-hypertonischen Syndroms“ ins Auge zu fassen sind.
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Lotmar, F. (1926). Ergänzendes zu den Einzelkomponenten des hypokinetisch-rigiden Syndroms: Parese; Tremor; Rigor und rigorfreie Starre; Akinese. In: Die Stammganglien und die Extrapyramidal-Motorischen Syndrome. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 48. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90807-1_10
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