Zusammenfassung
Im statistischen Teil sind die Symptome bei einer Gruppe von 200 Stirnhirnverletzten, wie sie sich in den Krankenberichten vorfinden, herausgehoben und in ihrer Häufigkeit und Verteilung betrachtet worden, unabhängig davon, wie sie sich qualitativ im Gestaltganzen des Krankheitsbildes am Stirnhirnkranken darbiete. Im folgenden Abschnitte sollen dagegen die Krankheitsbilder und ihre psychische Folgerscheinung aufgezeigt werden an Hand der Betrachtung von Einzelfällen und zwar mit Darstellung einer größeren Reihe kurzer Krankengeschichten.
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Literatur
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Für die Durchführung der otologischen Untersuchungen und die Unterstützung bei den Vereisungsversuchen bin ich Herrn Prof. Dr. L. Haymann und Herrn Assistenten Dr. J. Beck von der Universitätsohrenklinik in München zu Dank verpflichtet.
Ueber 50 an der Münchner Anstalt vereiste Fälle vgl. Emy Metzger, Das Stirnhirn im zentralen Gleichgewichtsapparat, Dissert. München 1922 (Maschinenmanuskript).
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Foerster, O.: Zur Analyse und Pathophysiologie der striären Bewegungsstörungen. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie Bd. 73, H. 1, S. 73. 1921.
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Vgl. auch Sittig (Med. Klinik 1916, Nr. 41) und Allers: Über Schädelschüsse. Berlin 1916. Fehlen des dem Stirnhirnschaden kontralateralen Bauchdeckenreflexes wird schon von Grainger — Steward (The Lancet 1906; zit. nach Oppenheim) beschrieben.
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Vgl. Einschlägiges in Schriften von A. Pick über Aphasie; ferner Isserlin, M.: Psychologisch-phonetische Untersuchungen. Allg. Zeitschr. f. Psychiatrie Bd. 75.
„Franzi“, bayrischer Soldatenausdruck für Arrest.
Altbayrischer Soldatenausdruck für „Kopf“.
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Richter, H.: Eine besondere Art von Stirnhirnschwund mit Verblödung. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie Bd. 38. 1917.
Vgl. weiterhin den Fall v. Dziembowskis: Stirnhirnverletzung mit psychischen Ausfallserscheinungen. Dtsch. med. Wochenschr. 1916, Nr. 2.
Roeper, E.: Leichtere geistige Störungen nach Kopfschüssen. Neurol. Centralbl. 1921, S. 721. (Vgl. auch den Vortrag des gleichen Autors auf der XII. Jahresvers. dtsch. Neurologen Halle 1922. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie Bd. 7. 1922.)
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Herter, P.: Zur Symptomatologie der Stirnhirntumoren. Arch. f. Psychiatrie u. Nervenkrankh. Bd. 56, H. 1. 1915. Vgl. auch die Fälle von Dimitz und Schilder (Med. Klin. 1922, H. 9) und von Gürtler (Dtsch. Ztsch. f. Nervenheilk. Bd. 76, H. 1–4. 1923). In dem dort aufgestellten „Stirnhirnsyndrom“ machen die apathisch-abulisch-akinetischen Erscheinungen den wesentlichen Anteil aus.
v. M uralt: Katatonische Krankheitsbilder nach Kopfverletzungen. Allg. Zeitschr. f. Psychiatrie Bd. 57. 1900.
Bonhoeffer, K.: Die Psychosen im Gefolge von akuten Infektionen, Allgemeinerkrankungen und inneren Erkrankungen. Handb. d. Psychiatrie; herausg. von Aschaffenburg. Leipzig u. Wien 1912.
Der Fall wurde mir von der Psychiatrischen Klinik München in liebenswürdiger Weise zur Verfügung gestellt.
Isserlin, M.: Zur forensischen Beurteilung der Hirnverletzten. Allg. Zeitschr. f. Psychiatrie Bd. 76.
Sullivan, W. C.: Note on two cases of tumor of the prefrontal lobe in criminals. The Lancet Bd. 2, S. 1004. 1911.
Vgl. auch Chris tison, J.: Cerebral hemorrhage mistaken for hysteria. Edinb. med. Journ. 1873. Bei einer 43 jährigen Frau, bei der die Sektion einen großen Bluterguß in der linken 3. Stirnwindung ergab, waren zu Lebzeiten nur die Zeichen einer „hysterical catalepsy“ beobachtet worden. Wahrscheinlich akinetische Zustände!
Poppelreuter, W.: Über pseudohysterische Symptome bei Stirnhirnverletzten. Versamml. d. psychiatr. Ver. d. Rheinprov. Bonn 19. XI. 1921. Zentralbl. f. d. ges. Neurol. u. Psychiatrie Bd. 28, S. 227. 1922.
Winkler (zit. nach Ed. Müller) will bei epileptischen Anfällen infolge Stirnhirntumoren eine lokaldiagnostisch verwertbare „intellektuelle Aura“beobachtet haben. (Dies wird aber von Ed. Müller abgelehnt.) Inwieweit die von Pfeifer (zit. nach Brodmann) beobachteten „Sinnestäuschungen auf statischem Gebiet“ bei doppelseitigem Stirnhirntumor in Betracht kommen, bedarf noch der Nachprüfung.
Deroitte, V.: Psychose de Korssakoff à la suite d’un traumatisme frontal. Ann. et bull. de la soc. roy. des sciences méd. et natur. de Bruxelles Bd. 37, S. 3.
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Vgl. auch den negativen Fall von Veraguth und Cloëtta. Zentralbl. f. Neurol. 1908, S. 528 f.
Vgl. auch Anton, G.: Symptome der Stirnhirnerkrankung. Münch. med. Wochenschr. Jg. 53, Nr. 27.’ 1906.
Der Aufsatz von Donath, J.: „Die Bedeutung des Stirnhirns für die höheren seelischen Leistungen“(Dtsch. Ztschr. f. Nervenheilk. Bd. 76. 1923) ist mir erst nach Abschluß der ersten Korrektur zugänglich gewesen. Ich kann für die grundsätzliche Auffassung der klinischen Bilder eine weitgehende Übereinstimmung der Ansichten dieses Autors mit den hier vorgetragenen Anschauungen feststellen.
Cestan et Lejonne: Troubles psychiques causés par un tumeur du lobe frontal. Eev. neurol. 1901.
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Vgl. hierzu Nießl v. Mayendorf: Über die Wiederherstellbarkeit der Großhirnfunktion. Münch. med. Wochenschr. Bd. 69, Nr. 28. 1922.
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Vgl. auch Burr, Ch. W.: The relation of the prefrontal lobes to mental functions. Philad. med. Journ. Bd 2. 1903. Ref. Jahresber. ü. d. Fortschr. d. Neurol. u. Psychiatrie 1903.— Krauss, Will. C.: Tumour of the right versus tumour of the left frontal lobe of the brain. Journ. of the Americ. med. assoc. Bd. 48. 1903. Ref. ibid.
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Berger (Sitzungsber. d. naturw. Ges. Jena, Dez. 1919; Ref. Münch. med. Wochenschr. Febr. 1920) nimmt an, daß Schädigung der medialen, unteren und hinteren Hälfte der präfrontalen Region ausnahmslos mit psychischen Veränderungen einhergehen.
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Feuchtwanger, E. (1923). Klinische Kasuistik und Pathologie der Krankheitserscheinungen bei Stirnhirnverletzung. In: Die Funktionen des Stirnhirns, ihre Pathologie und Psychologie. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 38. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90803-3_3
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