Zusammenfassung
Nur kurze Zeit besitzt während seines intrauterinen Lebens der menschliche Fetus eine amphibienähnliche nackte, völlig haarlose Haut, in vielen Beziehungen vergleichbar der Haut junger Frosch- oder Salamanderlarven. Schon 60–100 Tage nach der Befruchtung zeigen sich über den Augen und sehr bald auch an Stirn und Oberlippe die ersten Spuren der Haaranlagen als weißliche Verdickungen der lebhaft rot schimmernden Oberfläche, aus denen dann nach weiteren drei Wochen die ersten Wollhärchen hervorsprießen. Verglichen mit dem Entwicklungszustand anderer Säugetierembryonen produziert der Mensch erst spät seine ersten Woll- haarpapillen. Die ersten Wollhärchen über den Augen und auf der Oberlippe des menschlichen Fetus bilden feine, aber durch Länge ausgezeichnete Härchen und sind den Tasthaaren der Säugetiere vergleichbar, welche sich an den gleichen Stellen lokalisieren. Beim männlichen wie beim weiblichen Fetus überzieht sich die Körperoberfläche, vom Kopfe beginnend, mit einem feinen Pelz schwarzgefärbter Wollhärchen. 182 Tage nach der Befruchtung endet mit der Behaarung von Hand- und Fußrücken der Prozeß der Haarausbreitung, indem zu dieser Zeit nur noch die zeitlebens nackt bleibenden Hautstellen haarlos sind. Stets frei von jeder Haaranlage sind die Lippen, die freie Oberfläche des Augapfels und der Augenlider, ferner ein Teil des äußeren Gehörganges, das Naseninnere, die Brustwarze, der Nabel, das innere Blatt des Praeputiums, das Vestibulum vaginae, die Handflächen und Fußsohlen.
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Stein, R.O. (1935). Die Erkrankungen der Haare und Nägel im Kindesalter. In: Becker, J., et al. Die Hautkrankheiten des Kindesalters. Handbuch der Kinderheilkunde, vol 10. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-90786-9_20
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