Exogene Hyperglykämie und Glykosurie

Zusammenfassung

Obgleich, wie wir gesehen haben, der Zuckergehalt des Blutes im Nüchternzustand bemerkenswert konstant ist, und bei den Tieren verschiedener Arten keine großen Unterschiede aufweist, so können doch eine große Reihe experimentell hervorgerufener Zustände, abgesehen von denen, die Diabetes erzeugen, einen Anstieg des Blutzuckers weit über den normalen Spiegel hinaus hervorrufen. Diese zahlreichen Formen der experimentellen Hyperglykämie werden gewöhnlich unter dem Gesichtspunkte eines gemeinsamen Charakteristikums, welches sie vom Diabetes unterscheidet, betrachtet. Dieses Charakteristikum besteht darin, daß der Extrazucker aus einem Überschuß herrührt, der sich entweder aus der Absorption vom Darm oder von den Glykogenspeichern der Leber ableitet, so daß nach Beendigung der Absorption oder der Erschöpfung der Glykogenvorräte der Blutzucker auf seine normale Höhe zurückgeht. Wie wir sehen werden, ist diese Unterscheidung immerhin nicht ohne Ausnahmen, da gewisse Formen der experimentellen Hyperglykämie, wie z. B. die nach Adrenalin, existieren, die auch dann noch andauern, nachdem das gesamte Leberglykogen verschwunden ist.