Zusammenfassung
Schon im Altertum war Ägypten wegen der Vielheit und Vielgestaltigkeit seiner Götter berühmt und berüchtigt: Da fanden sich neben hohen Gestalten, die den Kosmos lenken wie Amun, Horus, Hathor, heilige Tiere Falken, Stiere, Kühe, neben vergöttlichten Personen wie Amenophis I. und Ahmes-Nofretere, Imuthes und anderen fratzenhafte Dämonen wie Bes; den handgreiflichen, bisweilen obszönen, oft primitiven Kultformen standen symbolisch tiefsinnige Deutungen gegenüber; und dem Betrachter war es freigestellt, die eine Seite als vorherrsdiend zu empfinden und sich über lächerliche Ausgeburten einer wuchernden Phantasie zu mokieren oder hinter ihnen tiefes Weltverständnis und hohe Frömmigkeit zu bewundern. Im Grunde ist die Situation des modernen Betrachters die gleiche; und wenn er von Erscheinungen der ägyptischen Religion spricht, tut er gut daran, sich und anderen vorher deutlich zu machen, welche Fragen er an das Phänomen stellt, unter welchen Blickpunkten er es betrachtet, welche Auswahl aus der Fülle der Erscheinungen er auswählt.
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© 1969 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Otto, E. (1969). Ordnung der Welt: Götter und Kulte. In: Wesen und Wandel der ägyptischen Kultur. Verständliche Wissenschaft, vol 100. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88702-4_4
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