Zur Pathologie der endogenen Uveitis

Zusammenfassung

Im Enukleationsgut der Univ.- Augenklinik Heidelberg zeigen endogene Uveitiden nur einen geringen Rückgang ihrer Häufigkeit zwischen 1935 und 1979 mit einem geringen Anteil von 3–7%, während die sekundären Uveitisformen, naturgemäß, Variationen in Beziehung zu ihrer Grundkrankheit (z.B. Trauma) unterliegen.

Eine zahlenmäßig belegbare Beziehung zu den früher häufigeren Grundkrankheiten (Tuberkulose, chronische eitrige Infektionen) läßt sich nicht sichern. Am Enukleationsgut kann über die floriden Erkrankungsphasen der verschiedenen Uveitiden nur wenig ausgesagt werden. Komplizierende Faktoren können jedoch pathologischanatomisch sicher definiert werden. Phakogene Reaktionen (phakogene Ophthalmie, phakolytisches Glaukom und phakogene Fremdkörperreaktion) spielen für den Verlauf der Uveitiden im vorderen Augenabschnitt eine wichtige Rolle.

Ein bevorzugter und selektiver Befall der Pars plana und der Netzhautperipherie findet sich neben der klinisch gut definierten Uveitis intermedia auch gelegentlich bei anderen entzündlichen Grunderkrankungen, die pathologisch-anatomisch definiert werden können. Dies könnte auf die Bedeutung vaskulärer Faktoren als gemeinsames pathogenetisches Prinzip für die Entstehung entzündlicher Veränderungen in diesem Bereich hinweisen.

Summary

Between 1935 and 1979 there was only a slight decline (3–7%) in the incidence of endogenous uveitis in the enucleations performed at the University Eye Hospital, Heidelberg. In contrast, secondary uveitis varies in relation to the basic disorder (e. g., trauma).

A statistically significant relation to the once prevalent diseases (tuberculosis, chronic purulent infections) cannot be established. Little can be said on the basis of the enucleated eye about the florid phases of the various types of uveitis.

Complicating factors, however, can be diagnosed with certainty pathologically. Pathogenic reactions (pathogenic ophthalmia, phacolytic glaucoma and phacogenic foreign body reaction) are important for the course of uveitis in the anterior part of the eye.

A frequent and selective involvement of the pars plana and the retinal periphery occurs not only in the clinically well defined case of uveitis intermedia but also occasionally in other basic disorders accompanied by inflammations which can be defined pathologically. This might point to the importance of vascular factors as a common pathogenetic principle in the origin of inflammatory conditions.