Zusammenfassung
Das geschluckte Kontrastmittel durchläuft bei der Röntgenuntersuchung im Stehen entsprechend seinem hohen spezifischen Gewicht rasch den Oesophagus und passiert die Kardia ohne Verzögerung. Läßt man den Patienten unmittelbar nach dem Schlucken maximal inspirieren und den Atem anhalten, so verursacht die Hiatusklemme eine Blockierung der Passage. Bei der folgenden Exspiration wird der Abfluß in den Magen wieder frei. Bleibt auch bei maximaler Inspiration die Verbindung zum Magen durchgängig, so bedeutet dies einen mangelhaften Hiatusschluß, bedingt durch einen abnorm weiten Hiatus und damit eine Disposition zu Hiatushernie. Eine kleine Hiatushernie ist in der Regel im Stehen nicht zu erkennen, da sie ins Abdomen zurückgleitet. Die Untersuchung soll deshalb in Horizontallage erfolgen, die die Oesophaguspassage verlangsamt und die Hernie zum Durchtritt bringt. Beim Schlucken in Horizontallage erfolgt die Propagation des Kontrastmittels durch die Peristaltik des Oesophagus. Hat die peristaltische Welle den distalen Oesophagus erreicht, so öffnet sich das in der Ruhe kontrahierte Vestibulum oesophago-gastricum und gibt die Passage in den Magen frei. Auch im Liegen wird bei maximaler Inspiration der terminale Oesophagus durch die Hiatuszwinge verschlossen und der Abfluß in den Magen blockiert. Dabei kommt es häufig zu einer kugeligen Aufblähung der das Vestibulum bildenden letzten 3 cm des Oesophagus, zur epiphrenischen Ampulla oesophagi (Abb. 374). Bei der folgenden Exspiration entleert sich die Ampulle, das geblähte Vestibulum kontrahiert sich wieder auf seinen Ruhetonus und wird zum funktionellen Sphincter oesophagi inferior.
Die Abbildungen entstammen der Arbeit: E. Hafter, Röntgendiagnose der Hiatushernie, Der Radiologe 1, 1965.
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Literatur
Hafter, E.: Röntgendiagnose der Hiatushernie. Radiologe 1, 141–147 (1965).
— Hafter, E.: Der sogenannte untere Oesophagusring. Dtsch. med. Wschr. 82, 2338–2342 (1964).
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Hafter, E. (1968). Kommentar Zur röntgendiagnostischen Beurteilung des Kardiagebietes mit besonderer Berücksichtigung kleiner Hiatushernien. In: Spezielle Magenchirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88225-8_25
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-88225-8_25
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