Zusammenfassung
Von keiner Rauschgiftdroge kennen wir den genauen Zeitpunkt ihrer Entdeckung. Aus den ältesten Schriften und Chroniken wissen wir nur, daß solche den Ureinwohnern Asiens und Afrikas ebenso bekannt gewesen sein müssen, wie den Indianern Mittel-und Südamerikas. Viel leichter läßt sich rekonstruieren, wie es wohl zur Entdeckung dieser Drogen gekommen ist. Da das Genußmotiv zu der damaligen Zeit noch keine Rolle gespielt hat, sind die Menschen auf diese Rauschgiftdrogen gestoßen, als sie die Pflanzen ihrer näheren Umgebung systematisch auf ihren Nutzen für das tägliche Leben untersuchten. Wir können uns gut vorstellen, wie es dabei auch zu unerwarteten Zwischenfällen gekommen sein mußte, denn natürlich gab es damals schon giftige Pflanzen. Da aber unsere Vorfahren eine gute Beobachtungsgabe hatten, blieb ihnen sicher nicht verborgen, daß die Gefährlichkeit nur davon abhing, wieviel man von diesen „Giftpflanzen“ zu sich nahm. Kostete man nur wenig davon, beobachtete man sogar bei einigen eine deutliche Wirkung gegen Krankheiten. Wen wundert es daher, daß die Giftpflanzen zugleich auch unsere ersten Heilpflanzen waren? Unter den Pflanzen, die geprüft wurden, erweckten bei den Naturvölkern begreiflicherweise diejenigen, die einen Rauschzustand hervorriefen, die größte Neugierde und Ehrfurcht.
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Wagner, H. (1970). Entdeckung und Verbreitung der Rauschgiftdrogen. In: Rauschgift-Drogen. Verständliche Wissenschaft, vol 99. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88041-4_3
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