Zusammenfassung
Für die wissenschaftlich, ethisch und rechtlich einwandfreie Planung und Durchführung patientenbezogener therapeutischer Forschung ist in erster und letzter Instanz der einzelne Untersucher verantwortlich. Gleichwohl werden zusätzliche Kontrollmechanismen, vor allem auf institutioneller Ebene und unter öffentlicher Beteüigung, zumindest bei bestimmten Populationen, für erforderlich gehalten, z.B. bei Kindern, Gefangenen und eben psychisch Kranken, deren Fähigkeit zur freiwilligen Einwüligung nach Aufklärung möglicherweise eingeschränkt ist (6,8). Dies gilt bei einer Reihe psychischer Krankheitszustände vor allem dann, wenn einerseits Zweifel an der Einsichts- bzw. Einwilligungsfähigkeit des Kranken bestehen, andererseits ein Rechtsvertreter, z.B. ein Pfleger, für den Kranken nicht vorhanden ist und nur zum Zwecke der Einbeziehung des Kranken in ein Forschungsprojekt — wie es das neue deutsche Arzneimittelgesetz von 1976 vorschreibt — auch nicht bestellt werden sollte (4). Besonders dringlich schließlich muß diese Frage beantwortet werden in jenen Fällen, in denen sich eine Information des Patienten verbietet, weil er entweder dafür nicht genügend belastbar erscheint (9) oder aber weü dadurch die wissenschaftliche Aussage der Untersuchung wesentlich eingeschränkt oder gar wertlos werden könnte (s.S. 19f.).
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Literatur
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Helmchen, H., Müller-Oerlinghausen, B. (1978). Möglichkeiten kollegialer Kontrolle. In: Helmchen, H., Müller-Oerlinghausen, B. (eds) Psychiatrische Therapie-Forschung. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 19. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87982-1_10
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