Die Alterungs- und Abbaueigenschaften des Polyvinylchlorids

Zusammenfassung

Eine der wichtigsten und für die praktische Verwertung bedeutungsvollsten Eigenschaften des Polyvinylchlorids ist dessen Neigung, sich unter dem Einfluß von Hitze unter allmählicher Abspaltung von Chlorwasserstoff zu zersetzen. Dieser Vorgang ist von einer auffälligen Farbveränderung begleitet. Das der Hitze ausgesetzte Polyvinylchlorid verfärbt sich zunächst nach Gelb und dann über Rot nach Schwarz. Wird die Erhitzung in Gegenwart von Sauerstoff vorgenommen, so ist ein auffälliger Bleicheffekt festzustellen. Der Chlorwasserstoffabspaltung geht eine Veränderung der mechanischen Eigenschaften parallel. Die in Abwesenheit von Sauerstoff erhitzten Proben zeigen eine Zunahme des Molekulargewichtes, die der Menge an abgespaltenem Chlorwasserstoff annähernd proportional ist. Bei Erhitzung in Gegenwart von Sauerstoff kommt es dagegen zunächst zu einer Abnahme des Molekulargewichtes, der sich dann ein steiler Anstieg anschließt³. Spektroskopisch äußern sich die beim Zersetzungsvorgang auftretenden strukturellen Veränderungen in einer Verschiebung der Lichtabsorption in den sichtbaren Bereich und im Erscheinen einer Carbonylbande im Infrarotspektrum der in Gegenwart von Sauerstoff erhitzten Polyvinylchloride⁴.