Zusammenfassung
Obschon die Entdeckung des Lymphgefäßsystems eigentlich auf das 17. Jahrhundert zurückgeht, waren die Lymphgefäße schon im Altertum bekannt. Hippokrates sprach von „weißem Blut“ und Aristoteles bezeichnete sie als Gebilde mit ungefärbter Flüssigkeit. Die Alexandrinische Schule sprach von Ductus lactei bei Mensch und Tier. Während der folgenden Jahrhunderte waren anatomische Studien an Tieren und Menschen aus religiösen Gründen verboten, so daß diese Erkenntnisse während fast zweitausend Jahren in Vergessenheit gerieten. Die Renaissance beseitigte diese religiösen Hindernisse und gestattete experimentelle Untersuchungen auf den verschiedensten Gebieten der Wissenschaft. Caspar Ascelius aus der zu Beginn des 17. Jahrhunderts berühmten Mailänder Schule beobachtete die vergessenen Lymphgefäße bei der Vivisektion eines wohlgenährten Hundes im Mesenterium als weiße Stränge, aus denen sich eine milchige Flüssigkeit entleerte. 1651 beschrieb Becquet aus Montpellier die Chylusgefäße und gleichzeitig mit dem Holländer Van Horn (1652) den Ductus cysticus und die Cisterna chyli. Eingehendere Kenntnisse über das Lymphgefäßsystem verdanken wir vor allem Thomas Bartolinus und Olof Rudbeck, die nahezu gleichzeitig über ihre Untersuchungen berichteten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1965 Springer-Verlag Berlin · Göttingen · Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Fuchs, W.A. (1965). Historischer Überblick. In: Lymphographie und Tumordiagnostik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87383-6_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-87383-6_2
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-03297-7
Online ISBN: 978-3-642-87383-6
eBook Packages: Springer Book Archive