Zusammenfassung
Als direkte röntgendiagnostische Methode steht die Lymphographie für die Tumordiagnostik heute im Vordergrund des Interesses, weil ihr diagnostisches Auflösungsvermögen weit besser ist als das der übrigen Untersuchungsmethoden. Die Erfassung von Frühmetastasen in Lymphknoten gelingt wegen der topographisch-anatomischen Besonderheiten und der makroskopischen Art der Methode allerdings nicht in allen Fällen. Trotzdem kann die Lymphographie sehr oft Karzinommetastasen diagnostizieren, die klinisch nicht erkannt oder nur vermutet werden. Auch in der wichtigen Beurteilung von fortgeschrittenen Tumorfällen durch die lymphographische Darstellung der zweiten und dritten regionären Lymphknotenstationen leistet die Methode einen wichtigen Beitrag, da sie zu entscheiden hilft, ob eine Krankheitssituation als palliativ oder kurativ zu betrachten ist. Die Abklärung von Lymphknotenmetastasen der Karzinome des weiblichen Genitaltraktes (Uterus, Ovarien, Vagina, Vulva), des männlichen Genitaltraktes (Penis, Hoden, Prostata), der Harnwege (Harnblase und Nieren) sowie des Rektums sind deshalb wichtige Indikationen zur Lymphographie. Vor allem müssen maligne Hodentumoren lymphographisch abgeklärt werden, da ihre erste Lymphknotenstation auf Höhe der Nierenhili palpatorisch nur schlecht zu beurteilen ist (Abb. 54). Bei primär-malignen Lymphknotentumoren gibt die Lymphographie meistens klare Auskunft über Lokalisation und Ausdehnung der Lymphknotenerkrankung im Retroperitonealraum. Abdominelle Manifestationen des Lymphogranuloma Hodgkin, Lymphosarkom und Retikulosarkom werden relativ früh erkannt, doch ist eine lymphographische Artdiagnose in der Regel nicht mit Sicherheit möglich.
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© 1965 Springer-Verlag Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Fuchs, W.A. (1965). Klinische Indikationen. In: Lymphographie und Tumordiagnostik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87383-6_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-87383-6_10
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