Zusammenfassung
Das Wachstum des kindlichen Organismus, Differenzierung und Reifung der Organe werden gesteuert von den Drüsen mit innerer Sekretion. Ihnen liegt es auch ob, den Zellund Gewebsstoffwechsel so lebhaft zu gestalten, wie er für die Bedürfnisse des Wachstums und der Entwicklung notwendig ist. Nicht alle endokrinen Drüsen lassen eine Mitbeteiligung an den Wachstumsvorgängen erkennen, und auch bei den eigentlichen „Wachstumsdrüsen“ macht sich der Einfluß in den verschiedenen Perioden der Kindheit in unterschiedlicher Weise geltend. Einzelne endokrine Drüsen, wie z. B. der Thymus, zeigen eine frühzeitige Blüte und ein verhältnismäßig rasches Verwelken. Manches spricht dafür, daß in der ersten Lebenszeit der mächtig entwickelte Thymus einen großen Einfluß auf das Wachstum ausübt. Nach Biedl tritt schon Ende des ersten Lebensjahres eine eklatante Umsatzsteigerung ein als Ausdruck einer Prävalenz der Schilddrüse, welche vor allem die weitere Differenzierung des Organismus fördert. In der Periode der ersten Streckung übernimmt der Hypophysenvorder läppen mit seinem Wachstumshormon die Führung. Bei der zweiten Fülle vom 8.–10. Lebensjahr finden wir relative Stabilität im Inkretsystem. Vom 11.–15. Lebensjahr setzt nun in der Präpubertät in einer zweiten Streckungsperiode plötzlich ein rapides Längenwachstum ein. Auch dieses steht unter der Herrschaft des Wachstumshormons des Hypophysenvorderlappens. Dieser gibt aber auch thyreotropes Hormon an die Schilddrüse ab, welche für die mächtige Umsatzsteigerung sorgt, die das Wachstum ermöglichen soll, parathyreotropes Hormon an die Nebenschilddrüsen zur Bereit Schafts-Stellung des Kalkes für das rasch wachsende Skelet. Die Blütezeit des Thymus neigt dem Ende zu, wobei seine Involution durch Resorption thymogener Stoffe die Entwicklung der Keimdrüsen stark fördert.
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Glanzmann, E. (1950). Krankheiten der Drüsen mit innerer Sekretion. In: Rominger, E. (eds) Lehrbuch der Kinderheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87322-5_15
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