Zusammenfassung
Nur zögernd in großen Zeitabständen vorschreitend und mit langen Zeiten des Stillstandes entwickelte sich seit dem frühen Mittelalter aus dem Heilwesen ein Gesundheitswesen. Zu dem Bemühen, dem Erkrankten zu helfen, ihn zu heilen, den Siechen und Armen die Bürde ihres Daseins zu erleichtern, tritt spät erst ein Bestreben, dem vorzubeugen, daß die Gesundheit Schaden erleide. Der Gemeinschaft so günstige Lebensbedingungen zu schaffen, daß ein Höchstmaß von Gesundheit und eine hohe Lebenserwartung erreicht werde, dafür bringen die ersten Jahrhunderte der Neuzeit kaum mehr als vereinzelte Vorschläge, die gröbsten hygienischen Mißstände im öffentlichen Leben in Stadt und Land zu beseitigen. Zu ihrer Verwirklichung kommt es nur in bescheidensten Anfängen und selbst das „System einer vollständigen medizinischen Polizey“ Johann Peter Franks (Mannheim 1779) blieb eine Predigt in der Wüste, zwar von einsichtsvollen Ärzten und Hochschullehrern der Medizin gerühmt und bewundert, von dem Gesetzgeber aber fast unbeachtet und schon nach wenigen Jahrzehnten so gut wie vergessen.
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Schrifttum
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Rodenwaldt, E., Bader, RE. (1951). Öffentlicher Gesundheitsdienst. In: Lehrbuch der Hygiene. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87315-7_20
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