Zusammenfassung
Wer in De motu cordis erste physiologische Untersuchungen modernen Stils erwartet, erlebt eine besondere Überraschung, wenn er im vierten Kapitel erfährt, daß sich das Blut zu Beginn der Embryonalentwicklung von selbst, aus eigener Kraft, bewegt. Erst später, sagt Harvey, entstehe das Herz. In dieser weiteren Phase der Ontogenese werden zuerst die Vorhöfe gebildet, die das Blut, das sich bis dahin selbst fortbewegte, in sich aufnehmen und ihm in der Vorhof-Systole einen kräftigen Impuls verleihen. Die Natur hat es, lesen wir, so weise eingerichtet, daß dieser Hilfsmotor der Blutbewegung genau dann fertig wird und seine Funktion aufnimmt, wenn der Embryo so groß und sein Gewebe so dicht und fest geworden ist, daß die dem Blut innewohnende bewegende Kraft nicht mehr ausreichen würde, um den werdenden Organismus zu durchströmen, und d. h. zu ernähren, zu erwärmen und zu beleben1.
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© 1967 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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von Brunn, W.L. (1967). Das Blut bewegt sich selbst. In: Kreislauffunktion in William Harvey’s Schriften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87242-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-87242-6_6
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