Zusammenfassung
Die Intensität des therapeutischen Effekts der Glukokortikosteroide ist in gewissen Grenzen abhängig von der Menge und der Dauer der Anwesenheit des therapeutisch wirksamen Präparates in dem entzündeten Gewebe. Deshalb ist es interessant, die Menge des nach lokaler Anwendung in das Auge eingedrungenen Kortikoids zu messen. Hierzu bedient man sich meist radioaktiv markierter Kortikoide. Bei derartigen Messungen läßt sich aber sehr schwer ein Fehler ausschalten, der für eine klinisch entscheidende Aussage unbedingt berücksichtigt werden müßte. Mit Hilfe der Isotopentechnik läßt sich fast nie bestimmen, ob die wiedergefundene Substanz sich schon in einer Form befindet, die antientzündlich wirksam ist oder noch in einer solchen Form im Gewebe vorliegt. Das heißt: Fast alle Kortikoide werden in einer veresterten Form angeboten. Erst nach Abspaltung der Säurereste erhält das Hormon seine volle Wirksamkeit. Diese Freisetzung in die wirksame freie Alkoholform erfolgt ziemlich rasch und meist schon im Bindehautsack oder in den oberflächlichen Hornhautschichten. Sie ist normalerweise nicht von großer praktisch-klinischer Bedeutung. Erst bei einer kombinierten Anwendung von Kortikoiden mit Esterasehemmstoffen, z. B. bekannten Miotika, kann der antientzündliche Effekt der Kortikoide hierdurch wesentlich gemindert werden. Wir haben vor Jahren einmal eine experimentelle Arbeit über diese Vorgänge publiziert. Klinisch wichtiger ist es vielleicht zu wissen, ob und wie rasch die Kortikoide in den einzelnen Augengeweben zu unwirksamen Substanzen metabolisiert werden. Ich möchte hier an dem Beispiel des Dexamethasons den Abbau zu einem unwirksamen Steroid, wie er im Epithel von Rinderhornhaut erfolgt, darstellen.
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Dardenne, M.U., Reither, S.M. (1973). Experimentelle Untersuchung über den Dexamethasonabbau im Korneaepithel. In: Böke, W. (eds) Kortikosteroide in der Augenheilkunde. Symposien der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87229-7_18
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