Zusammenfassung
Das Auge spielt auch in ikonographischer Beziehung eine besondere Rolle. Es ist neben dem Herz das Organ, das am meisten in Poesie und Musik besungen wird. Man spricht vom „lichtvollen Auge“, von „funkelnden Augen“. Man spricht aber auch vom „finsteren“ oder „erzürnten Blick“, und ebenso wie das Herz wird das Auge als ein „Fenster der Seele“ verklärt oder abgewertet. Wenn man daran denkt, daß wir heute noch einen Brief schließen mit „herzlichsten Grüßen“, obwohl wir längst wissen, daß Emotionen im Gehirn ihren Ursprung haben und wir eigentlich mit „zerebralen Grüßen“ unsere Freunde bedenken müßten, so werden Sie die Sonderstellung, die dem Herzen und auch dem Auge zuerkannt wird, durchaus anerkennen. Aus dieser interessanten Beobachtung, daß das Auge als wichtiges Organ neben dem Herzen in besonderem Maße Berücksichtigung auch in der Kunst und in der Literatur fand, ergibt sich auch die magische Bedeutung des Auges, wie Sie hier auf dieser uralten Darstellung des sogenannten „Horusauges“ sehen können, aus der übrigens nach Auffassung mancher Forscher unser heutiges Symbol des „Recipe“ hervorgegangen sein soll, was freilich andere bestreiten (Abb. 1).
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Schadewaldt, H. (1979). Kunst und Ophthalmologie. In: Jaeger, W. (eds) Ionisierende Strahlen in der Augenheilkunde. Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, vol 76. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87151-1_2
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
Print ISBN: 978-3-8070-0308-5
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