Zusammenfassung
Jedes hämatologische Problem der Praxis kann zunächst an einigen Erfahrungstatsachen gemessen werden:
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1
Krankhafte Veränderungen des Blutes oder der blutbildenden Organe sind häufig. Meistens lassen sie sich mit einfachen diagnostischen Mitteln auf eine nichthämatologische Grundkrankheit zurückführen. Wo dies nicht der Fall ist, kann eine solche oft noch nach eingehender Beobachtung gefunden werden.
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2
Primäre, angeborene oder erworbene, Störungen der Hämatopoese, also die eigentlichen „Blutkrankheiten“, sind selten (0,94% der internistischen Diagnosen). Der Weg zur Diagnose der angeborenen, meistens vererbten, Hämatopoese-Störungen erschließt sich oft durch wenige Fragen nach ähnlichen Erscheinungen innerhalb der Familie, nach dem Auftreten von Entwicklungsstörungen, nach dem Beginn der Symptome und nach Komplikationen anläßlich von operativen Eingriffen oder Unfällen. Dies gilt ganz besonders für die Differentialdiagnose der Blutungsübel. Die Diagnose der erworbenen, primären Blutkrankheit wird desto wahrscheinlicher, je später die Erscheinungen auftreten, je mehr sie sich auf die gesamte Hämatopoese ausdehnen, je gleichmäßiger sie die blutbildenden Organe befallen und je enger sie sich auf diese beschränken. Blutkrankheiten zeigen in der Regel generalisierte, systematisierte und organspezifische Krankheitserscheinungen.
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3
Mit wenigen Ausnahmen verlaufen die primaren Blutkrankheiten chro-nisch, höchstens subakut. Sie beginnen in der Regel mit geringfügigen Krankheitszeichen, die dem entgehen, der sie nicht erfragt und aufsucht.
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Burkhardt, R. (1978). Allgemeine Grundsätze. In: Hämatologie. Taschenbücher Allgemeinmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86933-4_1
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