Zusammenfassung
Die wiederholte Teilung der befruchteten Eizelle heißt Furchung. Die hierbei ablaufenden mitotischen Zellteilungen sind dadurch charakterisiert, daß die Tochterzellen nicht wie sonst durch Wachstum die Größe der Mutterzellen erreichen. Daher hat das Endstadium der Furchung, die Blastula der Amphibien (Abb. 12) und die Morula der Säugetiere (Abb. 31), die gleiche Größe wie die Eizelle. Die Furchungszellen werden auch als Blastomeren bezeichnet (Blastos = Keim, Méros = Teil). Die Art der Furchung ist von dem Dotterreichtum des Eies bestimmt: Bei kleinen und mittelgroßen Eiern kann der Zellteilungsmechanismus die ganze Dottermasse bewältigen (Abb. 9 u. 12). Diese Eier zeigen eine totale Furchung (Holoblastier). Bei den großen (polylecithalen) Eiern wird dagegen nur die Umgebung des (befruchteten) Eikernes in Zellen zerlegt (Meroblastier, partielle Furchung, Abb. 21). Die Hauptmasse des Dotters wird in diesem Fall nicht cellular organisiert; solche Eier entwickeln später meist besondere Einrichtungen zur Verarbeitung der ungefurcht gebliebenen Dottermasse (Dotterblatt). Die totale Furchung zerfällt nochmals in zwei Untertypen, die adäquale bei oligolecithalen Eiern (Branchiostoma, Abb. 9, und Säugetiere, Abb. 31) mit nahezu gleich großen Teilstücken und die inäquale bei mesolecithalen Eiern (Abb. 12), bei denen die Zellen an dem Eipol, dem ursprünglich der Eikern nahe lag (dem animalen Eipol), deutlich kleiner sind und sich in kürzeren Abständen teilen als die dotterreicheren Zellen des gegenüberliegenden vegetativen Poles. Hierfür ist besonders das Froschei ein Beispiel; doch ist ein Unterschied der Pole auch an den oligolecithalen Eiern des Branchiostoma erkennbar (Abb. 9).
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Grosser, O. (1970). Frühentwicklung. In: Grundriß der Entwicklungsgeschichte des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86906-8_3
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