Skip to main content

Nachrichtenweitverkehrstechnik im Klassischen Altertum

  • Chapter
Geschichte der Nachrichtentechnik
  • 53 Accesses

Zusammenfassung

In Kapitel II waren die akustische Reichweite der menschlichen Stimme und die optische Reichweite großer brennender Holzstöße abgeschätzt worden. War die Entfernung zwischen Sende- und Empfangsort einer gewünschten Nachrichtenverbindung größer als diese Reichweiten, oder bestand bei optischen Signalen keine geodätische Sichtverbindung, dann bedurfte es der Einrichtung von Zwischenstationen (Relaisstationen, Relaisposten), um eine Nachricht wenigstens abschnittsweise übertragen zu können. In der Literatur des Klassischen Altertums werden solche nachrichtentechnischen Weitverkehrsverbindungen mehrfach erwähnt. Um die Glaubwürdigkeit dieser Quellen aus der Sicht der Nachrichtentechnik beurteilen zu können, wird bei den folgenden Beispielen einerseits die physikalische Realisierbarkeit geprüft, andererseits aber auch die Frage gestellt werden, ob der jeweilige personelle und organisatorische Aufwand in einem sinnvollen Verhältnis zu dem erhofften Erfolg hätte stehen können. Aus diesem Grunde werden die einzelnen Berichte nicht nur isoliert für sich wiedergegeben, sondern — wenn auch nur in knappester Form — in den aus den betreffenden Quellen zu entnehmenden historischen Rahmen eingebettet, oder es wird nach anderen Beweggründen gefragt, die den damaligen Autor zu seiner Darstellung veranlaßt haben könnten.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Plinius: Naturalis Historia II, 73. 181: In Africa Hispaniaque turrium Hannibalis, in Asia vero propter piraticos terrores simili specularum praesidio excitato; in quis praenuntios ignes sexta hora diei accensos saepe conpertum est tertia noctis a tergo ultimis visos.

    Google Scholar 

  2. Plinius: Naturalis Historia XXXV, 48. 169: Spectat etiam nunc speculas Hannibalis Hispania terrenasque turres iugis montium in-positas...

    Google Scholar 

  3. Titus Livius: Ab urbe condita XXII, 19.6: Multas et locis altis positas turres Hispania habet, quibus et speculis et propugnaculis adversus latrones utuntur. Inde primo conspectis hostium navibus datum signum Hasdrubali est...

    Google Scholar 

  4. Caesar, Bell. Gall., VII. 3: Celeriter ad ommnes Galliae civitates fama perfertur. nam ubi quae maior atque inlustrior incidit res, clamore per agros regionesque significant; hunc alii deinceps excipiunt et proximis tradunt; ut turn accidit. nam, quae Cenabi oriente sole gesta essent, ante primam confectam vigiliam in finibus Arbernorum audita sunt, quod spatium est milium passum circiter centum sexaginta.

    Google Scholar 

  5. Suetonius, de vita Caesarum, Tiberius LXV: Aptatis etiam navibus ad quascumque legiones meditabatur fugam, speculabundus ex altissima rupe identidem signa, quae, ne nuntii morarentur, tolli procul, ut quidque foret factum, mandaverat.

    Google Scholar 

  6. Im Gegensatz zu dem negativen Befund in Mitteleuropa wurden in Großbritannien auch entlang der Zugangswege zu dem Hadrians-Wall Reste von Türmen gefunden, die als Relaisstationen einer Signalverbindung gedient haben könnten [57].

    Google Scholar 

  7. Auch Neubauer hat in seiner „Geographie du Talmud“ [122] auf diese Schwierigkeit hingewiesen. Die von ihm angegebenen Standorte der in der Mischna genannten Stationen können im übrigen z. T. wegen fehlender geodätischer Sichtverbindung nicht stimmen.

    Google Scholar 

  8. Leut. Col. Gabi Sarig, von 1948 bis 1980 Angehöriger des Israelischen Signal Corps. Der Verfasser verdankt die Angaben über Sarigs Rekonstruktion einem ausführlichen Briefwechsel in den Jahren 1981 bis 1983 und einem persönlichen Gespräch mit Herrn Sarig im Jahre 1982. Sarig hat seine Untersuchungen in „Bamachaneh“ Heft 886 vom 13. April 1965, in „Kescher v. Elektronika“, Heft 55, Mai 1971 und in „Erez Hagotan“, Heft 73 vom 21. Januar 1983, veröffentlicht. Nach seiner Rekonstruktion verlief die Relaislinie weitgehend parallel zu einer im Altertum viel benutzten Karawanenstraße zwischen dem Zweistromland und Damaskus. Der Verfasser verdankt Herrn Sarig ferner den Hinweis darauf, daß es in der Blütezeit des Mameluckenreiches (13. Jh. n. Chr.) eine optische Signalverbindung (bei Tage mit Rauch-, bei Nacht mit Feuersignalen) in der umgekehrten Richtung vom Euphrat über Damaskus nach Palästina gegeben hat. Sie diente der Frühwarnung des Sultans in Kairo und der Bevölkerung entlang der Signallinie vor mongolischen Angriffen (die Strecke von Palästina bis Kairo wurde durch Reiterstafetten überbrückt). Für diese Signallinie zitiert R. Hartmann in seiner „Politischen Geographie des Mameluckenreichs“ [81] aus einer zeitgenössischen Quelle die Namen von 35 Relaisstationen.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1989 Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Aschoff, V. (1989). Nachrichtenweitverkehrstechnik im Klassischen Altertum. In: Geschichte der Nachrichtentechnik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86848-1_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-86848-1_3

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-86849-8

  • Online ISBN: 978-3-642-86848-1

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics