Zusammenfassung
Ein Mann, dem die Genialitätsforschung viel zu verdanken hat, der geistvolle Psychiater Möbius, hat einmal eine kleine Schrift verfaßt, die den Titel führt: „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes.“ Über diese Schrift hat sich das Publikum so sehr geärgert, daß sie sprichwörtliche Beachtung fand. Hinter dem scharf polemischen Titel und zwischen vielen einseitigen Übertreibungen werden hier auch einige auf das Genialitätsproblem bezügliche Fragen behandelt, z. B. die Tatsache, daß es bisher noch kein weibliches Genie im engsten Wortsinn und nur sehr wenig Frauen gegeben hat, die auf irgendeinem Geistesgebiet originelle Neuleistungen schufen. Man wendet hier sogleich ein: die Frau wurde nicht zum Geistesleben zugelassen und die Wertung ihrer Leistungen leidet unter dem Vorurteil. Aber, sagt Möbius, hat man z. B. jemal die Damen verhindert, zu singen und Klavier zu spielen; weshalb also komponierten sie nicht? Und wenn sie komponierten, weshalb nichts Unsterbliches?
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© 1958 Springer-Verlag OHG., Berlin · Göttinger · Heidelberg
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Kretschmer, E. (1958). Geschlecht und Pubertät. In: Geniale Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86818-4_8
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