Leber

Zusammenfassung

Bereits vor der Einführung des Chloroforms als Narkoticum erschienen die ersten Mitteilungen über die hepato-toxische Wirkung dieser Substanz⁹. Wenige Jahre später wurde die lebersehädigende Wirkung des Arsens und Phosphors erkannt¹⁰, und seither wurden unzählige Arbeiten über die Wirkung von Toxinen auf die Leber veröffentlicht. Einzelne davon haben klinische Bedeutung, wie etwa die Hepatosen nach Bismuth, Methyltestosteron und Largactil. Andere, z. B. Phosphor- und Arsenvergiftungen sind von vorwiegend forensischem Interesse. Auch im Zusammenhang mit gewerbemedizinischen Fragen wurden gewisse dieser Toxine eingehend untersucht. Das pathologisch-anatomische Bild und die biochemischen Alterationen sind vom Agens abhängig, und Verallgemeinerungen lassen sich nicht machen. So führen etwa Schwermetalle zu einer Blockierung wichtiger Enzymgruppen, während Chloroform eine tiefgreifende Wirkung auf den Fettstoff Wechsel ausübt. Pathologisch-anatomisch wird meist zunächst eine Verfettung beobachtet, die oft von einer Nekrose oder Cirrhose gefolgt ist. Diese Cirrhosen gehen bei längerem Bestehen nicht selten in Hepatome über. Es ist nicht genügend bekannt, daß nicht nur Azofarbstoffe, sondern auch viele andere Verbindungen, darunter z.B. Benzidin, zur Bildung von Hepatomen führen^{1, 2}.