Zusammenfassung
Das Geschlecht wird schon bei der Befruchtung festgelegt. Die Entfaltung dieser zygotischen Geschlechtlichkeit aber erfolgt während des ganzen Lebens durch hormonale und durch mannigfache exogene Einflüsse. Später einsetzende Störungen können die Prägung des Individuums wesentlich verändern. Sie können bereits intrauterin vorkommen, zu allen Zeiten vermögen sie mehr oder weniger den Typ in weiblicher oder männlicher Hinsicht umzugestalten, sowohl in somatischer wie in psychischer Hinsicht. Dadurch gewinnen sie für die Beurteilung der Leistung und oft der Arbeitsfähigkeit des Einzelnen Bedeutung. Diese ändert sich ebenso, wenn es zu einer Feminisierung des Mannes, wie wenn es bei der Frau zur Maskulinisierung kommt, die im allgemeinen als Virilisierung bezeichnet wird. Dabei entsteht also eine Umwandlung der sekundären Geschlechtsmerkmale im weitesten Sinne. So kann es notwendig werden, das Geschlecht eines Individuums nicht nur nach dem Erscheinungsbild zu beurteilen, sondern die chromosomal entschiedene Zugehörigkeit zu bestimmen. Unsere Kenntnisse über diese hier nur kurz zu streifenden Probleme haben im Laufe der letzten Jahre eine wesentliche Vertiefung erfahren. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die Darstellungen von Labhart (1) und Overzier (2) im deutschsprachigen Schrifttum, denen Einzelheiten entnommen werden müssen. Die chromosomale Geschlechtsbestimmung aus Zellkernen, die Hodenbiopsie und Hormonuntersuchungen sind mehr und mehr vervollkommnete Methoden geworden, die in Sonderfällen auch in Fragen der Begutachtung Anwendung finden sollten, wenn in somatischer und psychischer Hinsicht der Verdacht auf Störungen in diesem Bereich auftaucht.
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Schrifttum
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© 1959 Johann Ambrosius Barth, München
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Bartelheimer, H. (1959). Sexualdrüsen. In: Endokrine und Stoffwechselkrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86569-5_5
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