Einphasenmaschinen mit Nebenschlußeigenschaften

Zusammenfassung

Die Einphasenmaschine mit Stromwender läßt sich grundsätzlich auch so schalten, daß sie ähnliche Eigenschaften erhält wie die Gleichstrom Nebenschlußmaschine; d. h., daß ihre Drehzahl, wenn sie als Motor betrieben wird, sich mit der Belastung nur wenig ändert, und daß sie befähigt ist, durch Vergrößerung der Drehzahl oder Verstärkung der Erregung als Generator zu arbeiten. Hierbei ist es notwendig, daß die Spannung an der Erregerwicklung die richtige Phase (≈90°) gegenüber der Ankerspannung aufweist, so daß Erregerfluß und Ankerstrom angenähert in Phase sind. Eine solche Spannung kann man aus einem Mehrphasennetz ohne weiteres erhalten, bei Einphasennetzen ist aber dazu ein Phasenumformer oder eine besondere Schaltung der Erregerwicklung mit Hilfe von Widerständen und Kondensatoren erforderlich. Damit auch bei allen Belastungen der Phasenunterschied zwischen Erregerfluß und Ankerstrom einen günstigen Wert beibehält, sind besondere Maßnahmen erforderliche¹) (Abschn. 1 c u. d), die zum Teil auch bei Mehrphasenmaschinen und Regelsätzen angewendet werden können. Praktische Anwendung hat die fremderregte oder Nebenschlußmaschine für Einphasenstrom bisher nur bei der Nutzbremsung von Vollbahnmotoren (Abschn. G 4) gefunden, und zwar in allen in den Abschn. 1 bis 4 behandelten Schaltungen, meist allerdings ohne besondere Einrichtungen zur selbsttätigen Einstellung des günstigsten Phasenwinkels bei Belastungsänderungen. Als Hilfsmaschine hat sie sich bei Vielfachsteuerung von Einphasen Vollbahnmotoren [L 100] besonders zweckmäßig erwiesen. Die im Abschn. 6 behandelte Maschine ist die älteste Form der Einphasen Nebenschlußmaschine, scheint aber heute nicht mehr ausgeführt zu werden.