Die hypothalamo-neurohypophysäre Regulation des Wasserhaushaltes

Zusammenfassung

Wasser ist für den Organismus ein kostbares Gut. Die Aufrechterhaltung seines Bestandes stellt eine wichtige ökonomische Maßnahme dar. Desgleichen wird die Konstanz des osmotischen Druckes (Osmolarität) in der intra- und extracellulären Flüssigkeit als lebensnotwendig mit allen Mitteln gesichert. Volumschwankungen der einzelnen Flüssigkeitsräume erträgt der Körper in weiten Grenzen; ebenso können die absoluten Mengen gelöster Stoffe erheblich schwanken. Konstant bleiben muß dagegen unter allen Umständen das Verhältnis von Wasser zur Menge der gelösten Stoffe. Es beträgt 3,6 ml Wasser je Milliosmol (mosM). Größere Schwankungen als zwischen 3,5–3,7 ml je mosM erträgt der Organismus nicht. Die Konstanz des «milieu intérieur« (Claude Bernard) wird durch das sinnvolle Zusammenspiel des hypothalamo-neurohypophysären neurosekretorischen Systems und der Niere gewährleistet. Lunge, Magen-Darmtrakt und Haut scheiden zwar ebenfalls Flüssigkeit aus. Sie sind jedoch nicht direkt in dieses Zusammenspiel miteinbezogen und arbeiten normale Verhältnisse vorausgesetzt ohne Rücksicht auf den Wasserhaushalt, mit Hinblick auf diesen sogar gewissermaßen „verantwortungslos“. Die „Verantwortung“ Hegt allein bei dem obenangegebenen Regulationssystem und dem Erfolgsorgan Niere.