Versuche zur Beeinflussung von Schossen und Blühen bei perennierenden Gräserarten durch Gibberellinsäure

Zusammenfassung

Nach den Untersuchungen von Brian et al., Finn und Nielsen, Juska (1959), Leben, Alder und Chickuk, Morgan und Mees, Wittwer und Bukovac (1957 a, b) wissen wir, daß das vegetative Wachstum ausdauernder Futtergräserarten durch Gibberellinsäure (GS) in starkem Maße beschleunigt werden kann. Die dabei allgemein beobachtete Steigerung der Trockensubstanzproduktion war jedoch von einer Verminderung des Wurzelgewichtes und einer ausgesprochenen Depression des folgenden Nachwuchses begleitet, so daß kein oder nur ein geringer Gewinn im Gesamtfutterertrag erzielt werden konnte. Als weitere ungünstige Nebenerscheinung wurde eine durch GS-Anwendung abnehmende Bestandesdichte festgestellt (Morgan und Mees). Auch die von Leben und Barton, Scurfield und Biddiscombe, Wittwer und Bukovac (1957 a, b) beobachtete Förderung des Graswachstums unter ungünstigen Wachstumsbedingungen im Frühjahr und Herbst wird nur dann in die Praxis der Weidebewirtschaftung zur Verlängerung der Weideperiode und des Zierrasenbaus Eingang finden, wenn es gelingt, die ungünstigen Nebenerscheinungen aufzuheben. Erfolgversprechender erscheinen dagegen die Beschleunigung der Samenkeimung und die Förderung des Wachstums von Stolonen für die Neuansaat von Grünland- oder Rasenflächen zu sein (Behrendt, Button, Juska 1958).