Zusammenfassung
Die Auffassung von der Leib-Seele-Einheit ist ein verbreiteter allgemeiner Glaubenssatz. Indessen ist die Praxis noch weit davon entfernt, diese Einheit folgerichtig als eine Wirklichkeit anzuerkennen. Der Dualismus beherrscht das Feld, und zwar trotz der Rahmenlösung, die z. B. Kretschmer gebracht hat, und trotz der Teillösungen ausdruckspsychologischer Art. Eine letzte Hemmung und Scheu vor der endgültigen Konsequenz bleibt allenthalben sichtbar. Die psychologisch-charakterologischen Praktiker begnügen sich mit der Untersuchung rein geistiger Phänomene, mit der Untersuchung der Tatsachen des Bewußten und des Unbewußten, des Triebhaften und des Affektiven, der Wirksamkeit des Kollektiv-Seelischen. Aber die Brücke zum Leiblichen und zum Erscheinungsausdruck ist noch lange nicht vollständig geschlagen. Soweit der gute Wille vorhanden ist, fehlt noch der Schlüssel, mit dessen Hilfe die Leibeserscheinung als Wesensausdruck deutbar zu machen wäre.
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Schrifttum
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© 1956 Johann Ambrosius Barth München
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Eckstein, L. (1956). Wesen und Sinn Der Menschlichen Erscheinung. In: Die Sprache der menschlichen Leibeserscheinung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86366-0_11
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Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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