Zusammenfassung
Wir kennen aus optischer Erfahrung nur eine hauchdünne Oberflächenschicht der Sonnenkugel und werden mit unseren Fernrohren wohl nie tiefer eindringen. Dennoch können wir einige recht wohl begründete Behauptungen über den Zustand der Materie im tiefen Sonneninnern machen. Wir können ein theoretisches Modell des Sonneninnern konstruieren. Dieses muß an seiner Oberfläche die beobachtete Temperatur der Photo-sphäre haben; es muß dieselbe Energie in den Raum strahlen wie die Sonne, seine Gesamtmasse muß die der Sonne sein und in ihm muß alles nach den Regeln der Physik ablaufen. Wir können z. B. sicher sein, daß in jedem Punkt des Sonneninnern sich die Schwerkraft (die die Sonne zusammenziehen möchte) und der Druck des heißen Gases (der die Sonne sprengen möchte) gerade einander das Gleichgewicht halten. Denn wie könnte die Sonne sonst seit Milliarden von Jahren die gleiche Größe und Helligkeit besitzen ? Allein aus dieser Bedingung des mechanischen Gleichgewichtes folgt schon, daß die Temperatur des Sonnenkernes etwa 15 Millionen Grad betragen muß, denn nur bei dieser Temperatur kann der Gasdruck im Sonnenkern der enormen Schwerkraft standhalten.
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© 1957 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Kiepenheuer, K.O. (1957). Das Innere der Sonne. In: Die Sonne. Verstädliche Wissenschaft, vol 68. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86362-2_8
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