Zusammenfassung
Fast alle heute gebräuchlichen Anleitungen zur Sektion der Schädelhöhle und des Gehirns gehen im Grunde auf die von Virchow angegebene Methode zurück. Offenbar liegt es an der Autorität des großen Meisters, wenn die Fachgenossen noch immer an seiner — mehr oder weniger abgewandelten — Technik der Gehirnsektion festhalten. Doch ist jede Methode zeitbedingt. Zweck der Virchowschen Methode war, in der vorfärberischen und Vormikrotom-Ära möglichst viel mit bloßem Auge zu erkennen und zur Untersuchung am frischen Präparat sichtbar zu machen. Von seinen Fragestellungen aus und nach den Bedürfnissen seiner Zeit war sein Vorgehen folgerichtig. Das, was zu Virchows Zeiten zu erkennen sein sollte, waren Veränderungen, die uns heute mehr oder minder grob anmuten. Anderes, was erst später mittels gefärbter Mikrotomschnitte aufgedeckt werden konnte, war früher noch unbekannt. Um so größer ist das Verdienst Virchows, der mit dieser Methodik soviele heute noch gültige Tatsachen hat finden können, unter denen das richtige Erfassen der Glia und die richtige Erkennung und Klassifizierung der Angiome besonders genannt seien.
Was ist das Schwerste von allen? Was Dir das Leichteste dünket, Mit den Augen zu sehen, Was vor den Augen Dir liegt!
Goethe, Xenien.
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© 1949 Springer-Verlag Berlin, Göttingen and Heidelberg
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Ostertag, B. (1949). Entwicklung der Methodik der Hirnsektion. In: Die Sektion des Gehirns und Rückenmarks und ihrer Hüllen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86361-5_1
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