Zusammenfassung
In der Definition der inapparenten Infektion gehen wir davon aus, daß ein Geschehen dieser Art eine „immunité plus ou moins durable“ hinterläßt. Das ist also eine obligate und sehr erwünschte Auswirkung; sie beansprucht aber das Interesse des Klinikers erst in zweiter Linie, nämlich dann, wenn für ihn epidemiologische Gesichtspunkte zur Geltung kommen. Im übrigen wird sich aber sein Augenmerk auf solche Auswirkungen richten, die in den Bereich der Nosologie hineinragen; unsere Kenntnisse hierüber sind gegenwärtig aber noch sehr lückenhaft. Das liegt wohl in erster Linie daran, daß die Überzahl unterschwelliger Infektionsverläufe weder mit einer klinisch ohne weiteres erkennbaren Beeinträchtigung der organischen Leistungsfähigkeit belastet ist, noch daß auf dem Boden eines solchen Geschehens bleibende Schäden manifest werden. Nach allem, was wir bisher über inapparente Virusinfektionen gesagt haben, brauchen wir uns mit dieser häufigsten und wünschenswerten Verlaufsform nicht mehr zu befassen und können uns den seltenen Abweichungen von diesem Verlaufstyp zuwenden. Die bisher vorgelegten bewiesenen Tatsachen und Indizien sowie die daraus ableitbaren Möglichkeiten erlauben bestenfalls den Entwurf eines Bildes, welches aber zumindest dazu geeignet ist, die Identifikation bisher unbeachteter, auf der Basis einer inapparenten Infektion entstandener Phänomene und Effekte zu erleichtern.
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© 1957 Springer-Verlag oHG, Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Gädeke, R. (1957). Auswirkungen inapparenter Virusinfektionen. In: Die Inapparente Virusinfektion und ihre Bedeutung für die Klinik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86285-4_5
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