Zusammenfassung
Unter dem Kriechen des Betons werden die Längenänderungen und Raumänderungen verstanden, die nach dem Aufbringen einer ruhenden Dauerlast zusätzlich zu den anfänglichen elastischen Längenänderungen und dem Schwinden oder Quellen entstehen1. Beispielsweise zeigt Abb. 253 für Betonprismen, die 14 Tage feucht, dann trocken gelagert waren, im unteren Linienzug das Schwindmaß unbelasteter Prismen, im obersten Linienzug die Verkürzungen gleicher Prismen, die im Alter von 14 Tagen mit 45 kg/cm2 belastet wurden2. Die schraffierte Fläche zeigt die Verkürzungen, die lediglich durch die fortdauernde Last entstanden sind; nach rd. 1 Jahr betrug diese Änderung, die wir als Kriechen bezeichnen, 0,7 mm/m. Der Abstand der beiden parallelen Linienzüge entspricht der elastischen Formänderung.
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Literatur
Eine Zusammenfassung aller bis 1957 bekannt gewordenen Versuchsergebnisse gab Wagner: Deutscher Ausschuß für Stahlbeton, H. 131, Berlin 1958. Auf das Kriechen des Betons hat erstmals McMillan [Engng. News Rec. Bd. 72 (1951) S. 25] ausführlich hingewiesen. Die Bedeutung des Kriechens wurde lebhaft erörtert, nachdem die Arbeiten von Davis [Proc. Amer. Concr. Inst. Bd. 24 (1928) S. 303], Freyssinet (Bericht über die II. Internationale Tagung für Brückenbau und Hochbau 1929, S. 672; Erste Internationale Tagung für Beton und Eisenbeton, Lüttich 1929, Drucksache IV, 4), Faber (Proc. Instn. civ. Engrs. Bd. 225, Teil I, S. 27), Glanville (Building Research, Techn. Pap. Nr. 12, 1930) sowie von Davis u. Troxell [Proc. Amer. Soc. Test. Mater. Bd. 29 (1929) S. 678] erschienen waren. Zusammenfassungen der Ergebnisse dieser Versuche finden sich außer in der Arbeit von Wagner bei Hummel: Zement Bd. 24 (1935) S. 799 und bei Busch: Das plastische Verhalten des Betons. Berlin 1937. Über die praktische Bedeutung des Kriechens vgl. Mörsch: Der Eisenbetonbau, Bd. II, 3. Teü, 5. Aufl. 1941, S. 497
Graf: Deutscher Ausschuß für Eisenbeton, H. 77, Berlin 1934, S. 61 sowie H. 83, 1936, S. 13
Vgl. u.a. Glanville: Building Research, Techn. Pap. Nr. 12, London 1930, S. 13 sowie S. 35 bzw Wagner: Deutscher Ausschuß für Stahlbeton, H. 131, Berlin 1958
Proc. Amer. Soc. Test. Mater. Bd. 30 (1930) S. 107
Building Research, Techn. Pap. Nr. 12, London 1930, S. 15
Deutscher Ausschuß für Stahlbeton, H. 131, Berlin 1958, S. 20
Davis: Proc. Amer. Concr. Inst. Bd. 24 (1928) S. 303 und Wagner: Deutscher Ausschuß für Stahlbeton, H. 131, Berlin 1958, S. 17
Davis u. Davis: Proc. Amer. Soc. Test. Mater. Bd. 30 (1930) S. 719
Deutscher Ausschuß für Stahlbeton, H. 131, Berlin 1958, S. 24
Davis u. Davis: Proc. Amer. Soc. Test. Mater. Bd. 30 (1930) S. 716 u. 723
Structural Engr. Bd. 11 (1933) S. 54
Building Research, Techn. Pap. Nr. 12, London 1930, S. 11. Hier, wie bei allen Versuchen von Glanville, ist als Kriechmaß aufgetragen: Gesamte Formänderung abzüglich Schwinden (an Schwindproben ohne Last) und elastische Formänderung in dem zugehörigen Alter (ebenfalls an besonderen Proben von Zeit zu Zeit gemessen)
Vgl. auch Freyssinet: Internationaler Kongreß für Beton und Eisenbeton, Lüttich 1930, Drucksache IV, 4, sowie Wagner: Deutscher Ausschuß für Stahlbeton, H. 131, Berlin 1958
Deutscher Ausschuß für Stahlbeton, H. 131, Berlin 1958, S. 24
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Graf, O., Albrecht, W., Schäffler, H. (1960). Kriechen des Betons. In: Die Eigenschaften des Betons. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86237-3_27
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-86237-3_27
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