Zusammenfassung
Die Sitte, die Köpfe der Hingeschiedenen aufzuheben, ist, wie oben erwähnt, uralt und sehr verbreitet sowohl bei primitiven Völkern wie bei höher stehenden, die katholische Kirche nicht zu vergessen. Den übrigen Körper läßt man vermodern oder er wird den wilden Tieren preisgegeben, aber der Kopf wird bewahrt mit oder ohne Haut und Haare. Beim Varranstamm in Südamerika läßt man den Körper verwesen, aber der Schädel wird mit Federn und Goldblech ringsherum dekoriert. Innerhalb des Verbreitungsgebietes des Buddhismus, in Tibet und Bhutan, herrscht ein ähnlicher Gebrauch. Der Körper wird als Futter für Raubtiere und Aasgeier ausgesetzt, während der Kopf von den Verwandten und besonders vom Sohne des Toten als heilige Reliquie aufgehoben wird. Eine ähnliche Sitte findet man bei gewissen Indianerstämmen, beispielsweise den Bonarkern.
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© 1966 Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg
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Henschen, F. (1966). Das Kranium als Reliquie. In: Der Menschliche Schädel in der Kulturgeschichte. Verständliche Wissenschaft, vol 89. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86151-2_6
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