Zusammenfassung
Seit Dandy, (1918) und Bingel, (1920) die Methode der röntgenologischen Darstellung der luftgefüllten Hirnkammern in die neurologische Diagnostik einführten, ist die Pneumencephalographie zu einem Standarduntersuchungsmittel geworden, dessen Wert selbst die Einführung der cerebralen Angiographie oder der Elektrencephalographie nicht entscheidend zu mindern vermochten. Auf der anderen Seite hat das Fehlen von zuverlässigen Maßstäben der »normalen« Ventrikelgrße im Röntgenbild immer wieder zu Diskussionen geführt, welche Bereiche denn nun noch als normal und welche schon als krankhaft anzusehen seien. Hinsichtlich der Diagnostik der Hirngeschwülste finden sich in dieser Beziehung natürlich geringere Schwierigkeiten, weil Verdrängung oder Verziehung der Hirnkammern genügend für sich selbst sprechen. Hinsichtlich der Deutung etwa diffuser hirnatrophischer Bilder nach Schädeltrauma oder aber etwaiger lokaler Ausweitungen im Hirnstammbereich, der sogenannten Ventrikeltaille, sind die Schwierigkeiten jedoch so groß, daß hier häufig, und besonders bei Grenzfällen, nicht nur die Auffassungen verschiedener Schulen differieren, sondern nicht selten sogar innerhalb einer einzigen Meinungsverschiedenheiten bestehen können. So hat kürzlich Scheid eine unbeeinflußte Beurteilung von 12 Encephalogrammen durch verschiedene Kliniken und Institute vornehmen lassen und ist zu dem Ergebnis gekommen, daß hierbei nur vier Beurteilungen übereinstimmend waren, dazu nicht einmal eine Regelhaftigkeit der Anforderungen innerhalb der einzelnen Kliniken bestand, etwa im Sinne allgemein als besonders großoder klein bewerteter Schätzungen im Verhältnis zu denen anderer Beurteiler.
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© 1965 Johann Ambrosius Barth München
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Lauber, H.L. (1965). Einleitung. In: Das Pneumencephalogramm. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86073-7_1
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