Zusammenfassung
Die Katheterisierung des rechten Herzens einschließlich der Pulmonalarterie ist in Kliniken mit diagnostischem oder operativem Interesse oder in thoraxchirurgisch eingestellten Lungensanatorien fast zu einem Routineverfahren geworden, dem ein verhältnismäßig kleines Risiko anhaftet. Bei Beachtung bestimmter Grundregeln, strenger Asepsis, Katheterbewegung nur unter Durchleuchtungskontrolle und Vermeidung jeglicher gewaltsamer Führung, liegt die Zahl der meist harmlosen Komplikationen — wenn man von Rhythmusstörungen des Herzens absieht — bei 1–2%. Wir hatten Gelegenheit, in der gleichen Zeit, in der die vorliegenden lungenangiographischen Untersuchungen durchgeführt wurden, 450 Katheterisierungen des rechten Herzens bei angeborenen und erworbenen Herzfehlern vorzunehmen. Dabei ergab sich, daß die Zahl der Komplikationen in der Gruppe der Herzkranken ungleich größer war als in derjenigen der meist Herzgesunden mit Erkrankungen der Lunge. So ereigneten sich in der ersten Gruppe immerhin in Zusammenhang mit der Herzkatheterisierung zwei Todesfälle. Ein Fall betraf eine Patientin mit einer dekompensierten und auch nicht kompensierbaren Mitralstenose, die im Zusammenhang mit einer Temperatursteigerung nach der Katheterisierung an einem Lungenödem ad exitum kam. Im zweiten Fall lag eine primäre Pulmonalsklerose mit Pulmonalisdrucken von 160 mm Hg systolisch vor. Während der Katheterisierung kam es zu einer ventrikulären Tachykardie, die unbeeinflußbar im Verlauf von 6 Std zum Tode führte. Bei einer Pulmonalsklerose mit hohem Druck im rechten Ventrikel ist die Gefahr ernsthafter Komplikationen offenbar besonders groß. Schaefer u. Mitarb. geben drei Todesfälle durch Katheterisierung bei einer primären Pulmonalsklerose bekannt. Im Rahmen der lungenangiographischen Untersuchungen ergaben sich keine ernstlichen Zwischenfälle. Es erscheint jedoch notwendig, auf mögliche und bisher in der Literatur und auch im eigenen Krankengut beobachtete Komplikationen hinzuweisen, wenngleich diese Angaben fast ausschließlich Arbeiten über herzkranke Kinder oder Erwachsene entstammen (Ellis und Bloomfield, Zimdahl, Goldman u. Mitarb., Bayer u. Mitarb., Bolt u. Mitarb., Michel u. Mitarb.).
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Löhr, H.H., Grill, W., Scholtze, H., Schölmerich, P. (1964). Komplikationen. In: Beiträge zur Angiographie Chirurgischer Lungenerkrankungen. Die Tuberkulose und Ihre Grenzgebiete in Einzeldarstellungen, vol 14. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85736-2_14
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