Zusammenfassung
Ungleich der Situation bei der Herz- und Lebertransplantation, bei der sich nur die Alternative Transplantation oder Tod des Patienten stellt, muß sich die Nierentransplantation als lebensverlängernde Maßnahme an der etablierten Methode der chronischen Hämodialyse bzw. an der Peritonealdialyse messen lassen. Die Überlebensrate an der Hämodialyse wird nicht mehr in Jahren, sondern in Dekaden gemessen. Ein Beispiel hierfür ist der amerikanische Nephrologe Lundin, der sich bemerkenswerterweise seit 18 Jahre selbst dialysiert, während dieser Zeit Medizin studiert und sich zum Nephrologen ausgebildet hat. Die Fünfjahres-Überlebensrate der Heimdialysepatienten beträgt über 80%, und selbst die mit vielen Komplikationen belastete Gruppe der Zentrumsdialysepatienten hat eine Fünfjahres-Überlebensrate von etwa 55% [3]. Die Langzeitdialyse, d.h. Behandlungszeiten von mehr als fünf Jahren, besitzt jedoch ihre eigenen Probleme. Hier stehen vor allem die Folgen der dauernden Auseinandersetzung des Organismus mit bioinkompatiblen Komponenten der Behandlung z.B. der Membran im Vordergrund. Es kommt zur diffusen oder tumorartigen Ablagerung körpereigener Substanzen wie z.B. ß2-Mikroglobulin im Gewebe, dies führt z.B. zur Ausbildung eines Carpaltunnelsyndroms. Andererseits werden verträglichere Membranen eingeführt, und durch den bevorstehenden Einsatz eines gentechnologisch hergestellten Erythropoetins wird die renale Anämie korrigiert werden können.
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Literatur
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© 1987 J. F. Bergmann Verlag, München
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Franz, H.E., Steffgen, J. (1987). Die Stellung der Nierentransplantation bei der Behandlung der chronischen Niereninsuffizienz. In: Miehlke, K. (eds) Kongreß. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, vol 93. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85460-6_8
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