Paraneoplastische Syndrome — Eine Hilfe bei der Früherkennung maligner Tumoren?

Zusammenfassung

Die Krebsfrüherkennung durch Vorsorgeuntersuchungen zur Ermöglichung einer frühzeitigen spezifischen Behandlung mit der wahrscheinlichen Chance auf Heilung wird als gesundheitspolitisches Anliegen mit höchster Priorität angesehen. Zu wenig beachtet wird dagegen, daß nicht nur routinemäßige organspezifische Vorsorgeuntersuchungen nach eingefahrenen Schemata, sondern mitunter die Erkennung und Einordnung von anamnestischen Angaben und klinischen Symptomen als Ausdruck einer Tumorfernwirkung richtungsweisend für die Entdeckung eines malignen Tumors im Frühstadium sein können. Dementsprechend wird paraneoplastischen Syndromen als möglichen frühen Zeichen maligner Erkrankungen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Sie treten zwar nur bei einer Minderheit der von einem Tumorleiden befallenen Patienten klinisch in Erscheinung, doch gilt unser ärztliches Engagement in der täglichen Praxis jedem einzelnen Patienten unabhängig von der statistisch erfaßbaren möglichen Verlängerung des Überlebens bei verschiedenen Tumorerkrankungen.