Zusammenfassung
Das therapeutische Vorgehen bei der Behandlung der Herzinsuffizienz hat sich in den letzten Jahren gewandelt und zu einem Umdenken bezüglich der Anwendung der bislang als Mittel der ersten Wahl eingesetzten Herzglykoside geführt. Digitalispräparate sind auch weiterhin nicht ersetzbar bei manifester chronischer Herzinsuffizienz, Tachyarrhythmia absoluta, bei Vorhof-Flimmern/Vorhof-Flattern und paroxysmalem Vorhof-FlimmernNorhof-Flattern [1, 2]. Nach Schüren [3] werden Diuretika u. a. bei der akuten Linksherzinsuffizienz, der chronischen Herzinsuffizienz NYHA II, bei arterieller Hypertonie mit Linksherzinsuffizienz, postkapillärer pulmonaler Hypertonie mit Sinus-Rhythmus sowie bradykarden Rhythmusstörungen empfohlen. Ein entscheidender Fortschritt in der Behandlung der Herzinsuffizienz war die Einführung von ACE-Hemmern (Angiotensin-Converting-Enzyme). Durch ihren direkten vasodilatatorischen Angriffspunkt korrigieren sie die insuffizienzbedingte Fehlregulation des Renin-Angibtensin-Mechanismus. Sie senken sowohl den peripheren Widerstand (Nachlast) als auch die Vorlast, d.h. den linksventrikulären enddiastolischen Füllungsdruck. Neben diesen chemisch-synthetischen Substanzen stehen zur Therapie der Herzinsuffizienz u. a. Phytopharmaka wie Crataegus-Zubereitungen zur Verfügung. Aufgrund des hohen Indikationsanspruchs,,chronische Herzinsuffizienz“ NYHA II sind an entsprechende Crataegus-Extrakte zwangsläufig die gleichen Anforderungen an den Nachweis der Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit zu stellen [4]. In den nachfolgenden Ausführungen wird untersucht, welche Bedingungen normierte Crataegus-Extrakte für den therapeutischen Einsatz bei der Herzinsuffizienz erfüllen. Hierbei wird die genaue Definition der verwendeten Drogenteile und die gleichbleibende Qualität des eingesetzten Extraktes vorausgesetzt.
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Literatur
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© 1995 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Tauchert, M., Loew, D. (1995). Crataegi folium cum flore bei Herzinsuffizienz. In: Loew, D., Rietbrock, N. (eds) Phytopharmaka in Forschung und klinischer Anwendung. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85434-7_11
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