Zusammenfassung
Etwas Naheliegendes wird oft übersehen. Erstens: Handlungsforschung bezieht sich auf menschliches Handeln und die Intervention dieses Handelns. Dennoch wird die Handlungsforschung zumeist mit den Kategorien des psychologischen Verhaltens in eine Verbindung gebracht. Vielleicht liegt in dieser Verschiebung der Schwerpunkte auch eine der Ursachen für die noch stets zu beobachtende Unsicherheit in der Diskussion über die Handlungs- oder Aktionsforschung. Zweitens: Handlungsforschung, will sie erfolgreich sein, muß sich von den inzwischen überstrapazierten Rollen- und Interaktionsmodellen entfernen. Denn diese beruhen noch allemal entweder auf den Konzepten der klassischen Systemtheorie mit ihren geschlossenen mpwf-owipwi-Relationen oder aber auf den Annahmen der mehr oder weniger ausbalancierten, homöostatischen Struktur-Funktions-Beziehungen der Rollentheoretiker. Handlungsforschung als eine Vorgehensweise der Intervention, der Veränderung verspricht dagegen eher Erfolg, wenn ihr Offenheit und Fluktuation zugestanden werden. Dazu erscheint es notwendig zu sein, die Beziehung zwischen Handeln und Bewußtsein näher zu untersuchen und in ihr die Fluktuation aufzuzeigen, bei der Handlungsforschung dann anzusetzen vermag.
Teile dieses Beitrages wurden als Referat „Social norms and moral development“ beim „Piaget Kongreß“ der University of Southern California, Los Angeles, Februar 1978, vorgetragen. - Für kritische Kommentierung danke ich Peter Ullrich.
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© 1978 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag GmbH & Co KG, Darmstadt
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Schurian, W. (1978). Exkurs: Beispiel einer handlungstheoretischen Orientierung von Aktionsforschungsprojekten. In: Fiedler, P.A., Hörmann, G. (eds) Aktionsforschung in Psychologie und Pädagogik. Psychologie und Gesellschaft, vol 5. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85306-7_7
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Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-7985-0533-9
Online ISBN: 978-3-642-85306-7
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