Zusammenfassung
Bei der überwiegenden Mehrzahl der chronischen obliterierenden Arteriopathien ist eine chirurgische oder thrombolytische Rekanalisierung nicht möglich Die heute noch vielerorts übliche Vorstellung einer medikamentösen Vasodilatation in ischämischen Bezirken hat mit Ausnahme einer verbesserten Hautdurchblutung klinisch enttäuscht. Wir sind bei der Überlegung zu neuen Prinzipien zur Steigerung der peripheren Durchblutung von diesen unbequemen Fakten ausgegangen und haben im letzten Jahrzehnt der Viskosität des Blutes besondere Aufmerksamkeit geschenkt; einem Faktor also, der nach den Strömungsgesetzen die Durchblutungsgröße zwar beeinflußt, aber von der Kreislaufphysiologie und der Klinik auffallend wenig beachtet blieb. Nach den Untersuchungen vonDintenfass(1) wissen wir, daß bei einem Teil angiologischer Erkrankungen die Fließeigenschaften des Blutes verschlechtert sein können. Auf die Zusammenhänge zwischen verschlechterten Fließeigenschaften des Blutes bei angiologischen Erkrankungen und den sich daraus ergebenden therapeutischen Möglichkeiten haben wir bereits 1970 hingewiesen (2). Unsere Vorstellung über eine therapeutische Verwendbarkeit von Medikamenten, welche die Fließeigenschaften des Blutes verbessern, war einfach: Es sollte die prekäre Durchblutungssituation im ischämischen Gebiet symptomatisch über eine erhöhte Fluidität des Gefäßinhaltes verbessert werden (2,3,4,5). Nach Kenntnis der für die Höhe der Viskosität des Blutes entscheidenden Faktoren gingen wir davon aus, daß auch ein gesundes Blut eines normalen Probanden rheologisch optimierbar sein müßte, d.h. daß analog auch bei Patienten mit wenig auffallenden Viskositätswerten eine Viskositätssenkung therapeutisch sinnvoll sein müßte.
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Literatur
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© 1974 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, Darmstadt
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Ehrly, A.M., Breddin, K. (1974). Konservative Therapie chronischer arterieller Verschlußkrankheiten mittels subkutaner Gabe des rheologisch wirksamen Schlangengiftenzyms Arwin. In: Thauer, R., Pleschka, K. (eds) Das Arterielle System. Verhandlungen Der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung, vol 40. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85290-9_35
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