Chirurgische Aspekte bei der Behandlung der arteriellen Verschlußkrankheiten

Zusammenfassung

Die Fortschritte der rekonstruktiven Gefäßchirugie brachten im Laufe der letzten 15 Jahre eine grundsätzliche Neuorientierung in der Behandlung arterieller Verschlußkrankheiten mit sich. Zuvor war die Rolle des Chirurgen desillusionierend: das „ „Schwarzwerden der Zehen“ gab in den letzten 2000 Jahren abendländischer Medizin gewöhnlicherweise den Anlaß, nach dem Chirurgen zu rufen. Mit der Amputation wurde er nur zu oft zum blutigen Vollstrecker einer „therapeutischen Bankrotterklärung“. Wenngleich auch bei dieser Tagung der Chirurg als letzter Redner auftritt, bleibt festzustellen, daß ihm seine internistischen Partner bei der Behandlung bestimmter Arterienverschlüsse heute gerne den Vortritt lassen: ich nenne hier z.B. die Korrektur von Stenosen der Karotis, der Eingeweidearterien und der Aortenbifurkation, aber auch die der Mehrfachverschlüsse der Gliedmassenarterien, bei denen die konservative Behandlung nur wenig oder gar nichts auszurichten vermag. Um von vornherein Mißverständissen vorzubeugen: Es geht heute nicht mehr um die Alternative hier internistisch, hier chirurgisch zu behandeln, vielmehr darum, gemeinsam eine optimale Differentialtherapie für den einzelnen Kranken heraus zu finden.