Zusammenfassung
Bei der Erfassung von Funktionsstörungen des N. facialis durch Neuronographie, Magnetstimulation und antidrome Reizung des N. facialis bestehen unterschiedliche Modalitäten in Reiz und Ableitung. Bei potentiellem Defekt im Bereich des intratemporalen Verlaufs des N. facialis erfolgt bei Neuronographie und Magnetstimulation die Ableitung myogen, bei der antidromen Fazialisreizung die Ableitung neural. Bei Verlaufskontrollen an Patienten mit klinisch kompletter Fazialisparese unterschiedlicher Ätiologie ist mit der Neuronographie nur eine verzögerte Prognosestellung möglich, da die axonale Degeneration zum elektrophysiologischen Nachweis distal fortschreiten muß. Bei der transossären Magnetstimulation sind auch nach klinischer Erholung ähnliche Defektpotentiale vorhanden wie zum unmittelbaren Zeitpunkt nach Auftreten der Parese, wobei neben akutem axonalen Funktionsausfall möglicherweise auch Veränderungen der Myelinscheide eine maximale Stimulation verhindern. Die antidrome Fazialisreizung hingegen signalisiert sofort den Zustand des neuromuskulären Systems. Während der Nachweis einer antidrom erregten Antwort auch im akuten Stadium zuverlässig eine günstige Prognose anzeigt, so weist das Fehlen einer antidrom evozierten Antwort auf eine ungünstige Prognose hin.
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Rödel, R., Herberhold, C. (1991). Elektroneuronographie, Magnetstimulation und antidrome Reizung des N. facialis. In: Fleischer, K., Kleinsasser, O. (eds) Teil II: Sitzungsbericht. Verhandlungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, vol 1991 / 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-84592-5_66
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