Problematik der retrograden Instrumentation im oberen Harntrakt nach rekonstruktiven Eingriffen und supravesikaler Harnableitung

Zusammenfassung

Die Instrumentation im oberen Harntrakt nach rekonstruktiven Eingriffen und nach supravesikaler Harnableitung ist mit der routinemäßigen rigiden Cystoskopie schwierig und oftmals nicht möglich. Komplikationen der Harnableitung wie Infektanfälligkeit, vermehrte Steinbildung und Anastomo-senstrikturen, sowie Komplikationen der Grunderkrankung wie Rezidiv und tumor- bzw. metastasenbedingte Obstruktion sind die zunehmenden Indikationen für eine diagnostische und therapeutische Exploration der oberen Harnwege, vorzugsweise mit wenig invasiven Methoden. Im Verlauf der letzten 2 Jahre wurden an unserer Klinik 38 Patienten mit obigen Indikationen behandelt. Anhand von Fallbeispielen werden Instrumentarium sowie technisches Vorgehen erläutert. Die Anwendung von flexiblen, aktiv steuerbaren Instrumenten von 10 bis 15 Ch. unter videoskopischer und fluoroskopischer Kontrolle erlaubt in den meisten Fällen eine schonende, wenig invasive retrograde Passage und ersetzt mehr invasive Verfahren wie antegrade Exploration über einen eigens angelegten perkutanen Zugang oder offen-chirurgisches Vorgehen.