Zusammenfassung
Der Arzt, der den Patienten nicht über die Risiken der vorgesehenen Behandlung aufklärt und ihm dadurch die eigene Entscheidung über die Risikoübernahme vorenthält, hat — wenn sein Vorgehen nicht ausnahmsweise gerechtfertigt war — schadenrechtlich für die Verwirklichung des vom Betroffenen nicht gebilligten Risikos einzustehen. Dieser schon vom Reichsgericht anerkannte Grundsatz ist heute in der Bundesrepublik vor allem wegen des hohen Ranges, den das Grundgesetz der Persönlichkeit einräumt, im Kern unanfechtbar und übrigens auch international weithin anerkannt. Berechtigte Bedenken ergaben und ergeben sich allerdings aus der unverkennbaren Neigung der Praxis, bei nicht nachweisbarem Behandlungsfehler den Vorwurf des Aufklärungsmangels nachzuschieben, was vor allem Beweisvorteile bringen kann.
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Literatur
So schon Dunz, Zur Praxis der zivilrechtlichen Arzthaftung, 1974, S. 10f.
Vgl. Kern/Laufs, Die ärztliche Aufldärungspflicht, 1983, S. 73 mit Nachw.
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Dunz, W. (1988). Zuzurechnende Schadensfolgen bei mangelhafter Aufklärung des Patienten. In: Kamps, H., Laufs, A. (eds) Arzt- und Kassenarztrecht im Wandel. MedR Schriftenreihe Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-83532-2_12
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