Skip to main content

Zusammenfassung

Die Gesundheit gehört zur körperlichen, seelischen und sozialen Integrität eines Menschen — insoweit ist sie unteilbar. Förderung, Sicherung und Wiederherstellung der Gesundheit verteilen sich auf eine Vielzahl sozialer Kontexte. Das ist eine Grundtatsache in einer arbeitsteilig ausdifferenzierten Gesellschaft, die Gesundheitsvorsorge, Krankenbehandlung und Rehabilitation sozialstaatlich organisiert und zur Erwerbsgrundlage beruflich-entgeltlicher Dienstleistungen gemacht hat. Soziologische Untersuchungen, die aus der Perspektive der Betroffenen sich der Gesundheitsförderung und Krankheitsbewältigung zuwenden, müssen daher den Aspekt der Unteilbarkeit der Gesundheit aus den sozialen Kontexten wiedergewinnen. Mosaikartig müssen sie die körperliche, seelische und soziale Integrität rekonstruieren, die mit der Gesundheit eines jeden Menschen auf dem Spiel steht. Sie müssen einen methodisch anspruchsvollen Weg einschlagen, der nur in der gemeinsamen Anstrengung mehrerer Forschungsprojekte beschritten werden kann. Wer aus dem hier vorgelegten Bericht neue Erkenntnisse über die soziologischen Grundlagen einer bürgerorientierten Gesundheitspolitik gewinnen will, wird nicht umhin können, auf dem eingeschlagenen Weg mitzugehen und sich auf eine Perspektive einzulassen, die gegenüber der üblichen Sichtweise neu und vielleicht verfremdend wirkt. Für die Anstrengung, die damit auch dem Leser zugemutet wird, sprechen 2 Ergebnisse unserer Verbundforschung:

  • Die Angebotsorientierung der Gesundheitspolitik ist so tief auch in unseren Anschauungsformen verankert, daß wir die Palette professioneller Dienstleistungsangebote meinen, wenn wir von der Gesundheit der Bürger sprechen.

  • Die Bürgerorientierung der Gesundheitspolitik fordert ungeachtet der programmatischen Bekenntnisse zur „Bürgernähe“, zur „Patientenorientierung“, zum „mündigen Patienten“ einen so grundsätzlichen Perspektivenwandel, daß er durch sorgfältige, ebenso detaillierte wie umfassende Forschung vorbereitet werden muß. Wir können es uns nicht länger leisten, eine notwendige Neuorientierung der Gesundheitspolitik auf die Sprachregelung programmatischer Äußerungen zu gründen, ohne uns konkret der Beteiligung der Bürger in Fragen ihrer Gesundheit zuzuwenden.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Consortia

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1987 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

von Ferber, C., Forschungsverbund Laienpotential, Patientenaktivierung und Gesundheitsselbsthilfe. (1987). Ergebnisse und Empfehlungen. In: von Ferber, C. (eds) Gesundheitsselbsthilfe und professionelle Dienstleistungen. Gesundheitssystemforschung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-82978-9_8

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-82978-9_8

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-540-17358-8

  • Online ISBN: 978-3-642-82978-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics