Zusammenfassung
Die Wurzeln der Pharmakotherapie reichen weit in die Vergangenheit zurück, über viele Generationen wurde das echte oder auch das vermeintliche Wissen von heilenden Kräften in der Natur, in Mineralien, Pflanzen oder Tieren weitergegeben, der Erfahrungsschatz von Priestern und Ärzten ebenso wie von der Kräuterfrau genutzt. Seit wann von Pharmakotherapie im heutigen naturwissenschaftlichen Sinn gesprochen werden kann, ist schwer zu sagen, die Übergänge sind fließend. Ähnlich wie es Thomas Mann in der berühmten Szene aus Felix Krull, in dem Exkurs von Prof. Kuckuck über die Evolution beschreibt, ist auch in der Pharmakotherapie immer alles zusammengeblieben, das Irrationale und das Rationale, die unwirksame und die wirksame Behandlung. Ein Zweites: Kein anderes Gebiet der Medizin ist von so vielen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen beeinflußt und abhängig wie die Pharmakotherapie. Die uns heute zur Verfügung stehenden Medikamente sind nicht vorstellbar ohne die großen Fortschritte auf dem Gebiet der organischen, pharmazeutischen und analytischen Chemie oder der pharmazeutischen Technologie, sie sind aber ebensowenig denkbar ohne die neuen Erkenntnisse in der Biochemie, Pathobiochemie, Pathologie und Pathophysiologie, der Immunologie sowie in den klinischen Fächern, wie z. B. der Inneren Medizin, der Neurologie oder der Dermatologie. Arzneimittelforschung ist heute zwingend interdisziplinär, ohne Arbeit im Team nicht mehr vorstellbar.
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Mutschler, E. (1985). Geistige Grundlagen der Therapie: Pharmakotherapie. In: Gross, R. (eds) Geistige Grundlagen der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-82505-7_9
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