Biologische Grundlagen menschlichen Verhaltens

Zusammenfassung

Das menschliche Verhalten zu erforschen, ist weithin Aufgabe der Psychologie und Soziologie. Aber auch die Biologie kommt ins Spiel, und zwar gleich auf zwei verschiedenen Wegen. Einmal dann, wenn man das menschliche Verhalten als Ergebnis ganz bestimmter stammesgeschichtli-cher Entwicklungsvorgänge betrachtet; und ein zweites Mai da, wo es sich um allgemeingültige funktionsgebundene Gesetzmaßigkeiten handelt, de-nen alie Lebewesen unterliegen, ob sie nun voneinander abstammen oder nicht. Kaum jemand wird bestreiten wollen, daß das Studium außer-menschlicher Organismen etwas zum Verständnis des Menschen beitragen kann. Mit Sicherheit rein „apparativ“, weil der Mensch Knochen, Mus-keln, Hormone, Nervensystem, Blutkörperchen, Verdauungsfermente und vielerlei Organe vom gleichen Bautyp hat wie viele andere Lebewesen. Und diese Bauteile sehen nicht nur so aus, sondern sie funktionieren auch so wie bei anderen Lebewesen. Damit aber sind wir schon vom Bauplan zu den LebensäuBerungen gekommen, zu Bewegungen, Reizbeantwortungen, hormonellen Motivationslagen, also zum Verhalten. Schon immer ging es nicht nur urns Beschreiben, sondern auch darum, wie sich das Funktionieren der biologischen „Verhaltensmaschinerie“ beeinflussen läßt. Die Fra-gestellung und die Konsequenzen kennt jeder aus dem Bereich der Medi-zin. Die Medizin hat das Leitbild des gesunden Menschen.