Zusammenfassung
Obschon bereits von ihren Erstbeschreibern (Gull 1874, Lasegue 1873) eine psychische Verursachung der Anorexia nervosa angenommen wurde, suchte man ein halbes Jahrhundert später nach einem umschriebenen organischen Substrat als ausschließlichem genetischen Moment. In abgewandelter Form scheint diese Suche bis heute nicht abgeschlossen zu sein, nämlich bei der diagnostischen Abklärung eines Einzelfalles. Die abschließende Annahme eines Pseudo-Bartter-Syndroms fällt manchmal offenbar bedeutend leichter als die einer psychogenen Magersucht, die allenfalls als reine Ausschlußdiagnose in Betracht gezogen wird. Hier verrät sich eine merkwürdige Scheu. „Es ist bekannt, daß man die Diagnose leicht verfehlt, wenn eine bestimmte Vorerwartung an ein Krankheitsbüd herangetragen wird, und nach der Veröffentlichung Simmonds’ lag es besonders in Deutschland näher, bei, Kachexie’ an Hypophyse’ und an das Endokrinium zu denken als an eine Abnormität’ (JPer- version’) des Ich” (Thomä 1961). Einen ausführlichen Überblick über den historischen Wandel der pathogenetischen Konzepte über die Anorexia nervosa gaben zuletzt Rowland (1970) und Selvini (1974).
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Mester, H. (1981). Die pathogenen Konflikte. In: Die Anorexia nervosa. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie, vol 26. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-81618-5_7
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