Pathologisch-anatomisches Referat

Zusammenfassung

Die malignen Tumoren beim Menschen zeigen trotz vieler grundsätzlicher Gemeinsamkeiten je nach dem Organ, in dem sie entstanden sind, Besonderheiten. Dies ist vor allem auf Unterschiede in der Ätiologie, jedoch auch auf Unterschiede in Struktur und Funktion des maligne transformierten Ausgangsgewebes zurückzuführen, auch andere Faktoren können hierbei eine Rolle spielen. Für die Karzinome der Harnblase gilt diese Sonderheit in besonderem Maße, gibt es doch im Organismus nur wenige Gewebe, in denen bei entstandenen Tumoren etwa die Korrelation der histologischen Veränderungen zum klinischen Verhalten solche Probleme aufwirft, wie bei der Harnblase. Daraus wird verständlich, daß erst im Gefolge einer über mehrere Jahrzehnte gehenden Kooperation zwischen Klinikern und Pathologen entscheidende Fortschritte etwa in der Klassifikation der Harnblasenkarzinome, der Festlegung histologischer Malignitätsgrade und einer für die Therapie unerläßlichen Stadieneinteilung erzielt worden sind.