Zusammenfassung
Titan läßt sich sowohl in der hexagonalen Kristallform bei Raumtemperatur als auch in der kubischen Modifikation bei hohen Temperaturen plastisch verformen. Durch Gleiten und Zwülingsbildung auf verschiedenen Gleit- und Zwillingsebenen des hexagonalen Kristalls [C 28, H 69a, R 72, P 7a, P 7c, P 7g] ist bei genügender Reinheit des Titans bei Raumtemperatur ein Umformgrad von über 90% möglich. Die Verformbarkeit der einzelnen Kristallite ist orientierungsabhängig. So wird bei einer Beanspruchung senkrecht zur Basisfläche ein höherer Verformungswiderstand und damit eine größere Härte gemessen als in anderen Richtungen, da ein Teil der Gleit- und Zwillingsebenen bei dieser Beanspruchungsrichtung nicht in Aktion treten kann. Abb. 6.1 zeigt einen Härteeindruck senkrecht zur Basisebene und die entsprechende Röntgenrückstrahlaufnahme eines Kristalls, bei dem die Verformung hauptsächlich durch Zwillingsbildung wahrscheinlich auf einer Fläche {1012} erfolgt ist. Die Härte (HV 10) war in diesem Fall um 50 kp/mm2 höher als in Kristallen mit einer für die Verformung wesentlich günstigeren Orientierung. Durch einen Aluminiumzusatz (Abb. 6.2) kann der Einfluß der Kornorientierung noch erhöht [Z 6], durch Gehalte an Sauerstoff vermindert werden [L 12c].
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Zwicker, U. (1974). Verformungsmechanismus und Textur. In: Titan und Titanlegierungen. Reine und angewandte Metallkunde in Einzeldarstellungen, vol 21. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-80587-5_7
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