Ein Verfahren zur kontinuierlichen Registrierung sagittaler Verschiebungen des Iris-Linsen-Diaphragmas im tierexperimentellen Modell

Zusammenfassung

Die während der Eröffnung der Vorderkammer bei ophthalmochirurgischen Eingriffen auftretenden Änderungen intraokularer Druckgradienten (s. S. 73) sind fast immer begleitet von sagittalen Verschiebungen des Iris-Linsen-Diaphragmas. Derartige Veränderungen können zum Prolaps intraokularer Gewebe führen und sind infolgedessen von Ophthalmochirurgen und Anästhesisten gleichermaßen gefürchtet. Als Phänomen der „vis a tergo” ist es seit langem bekannt und hat noch bis heute vielfach zu deutlich restriktiver Auslegung der Operationsindikation bei bestimmten intraokularen Eingriffen sowie bei vorwiegend jugendlichem Patientengut geführt (Naumann et al. 1977). Beeinflußt wird es sowohl durch den Tonus der Augen- und Lidmuskulatur als auch durch den Füllungszustand der Chorioideagefäße. Die kontrollierte Hypotension durch Einsatz von Ni- troprussidnatruim in Kombination mit modernen Anästhesieverfahren unter Anwendung von Relaxation und künstlicher Beatmung hat klinisch für die oben gezeigte Problematik beträchtliche Erfolge gezeigt (Naumann et al. 1977).